Orthopädie

Wir nehmen Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen des Skeletts und des Halteapparates sowie nach akuten unfall- oder entzündlich bedingten Schädigungen auf.

Alle Patienten werden altersspezifisch auf Stationen untergebracht, auf denen überwiegend Kinder und Jugendliche mit Bewegungsstörungen aus verschiedenen Ursachen behandelt werden. Für Kleinkinder und junge Schulkinder mit orthopädischen Erkrankungen sehen wir auch die Möglichkeit der Aufnahme einer Begleitperson vor, die im Verlauf der Rehabilitation spezifisch geschult wird.

Gemeinsam mit den Patienten und deren Eltern legen wir Ziele für die Rehabilitation fest, um die durch die chronischen oder akuten Erkrankungen eingetretenen Funktionsstörungen zu beseitigen oder zu mindern. Dabei nutzen wir Methoden, damit sich die Knochen- und Bindegewebsstrukturen rasch reorganisieren (neu bilden) können. Andererseits kann es auch notwendig werden, mit den Betroffenen sog. Kompensationen (Ausgleiche) einzuüben, um bei gleichzeitiger Besserung der körperlichen Leistungsfähigkeit optimale Voraussetzungen für die Fortführung der schulischen oder beruflichen Ausbildung zu schaffen.

Wir wollen daneben auch Wissen über gesundheitsfördernde und physiologische (normale) Bewegungsabläufe zur Vorbeugung einer Verschlechterung der orthopädischen Grunderkrankung vermitteln und mit den Patienten in altersangepasster Form die Übertragung in den Alltag üben.

Dafür wird für jeden Patienten ein individuelles bewegungstherapeutisch orientiertes Behandlungskonzept erstellt. Flankierend können auch Elemente der psychologischen und verhaltenstherapeutischen Behandlung neben umfassender Sozialberatung einschließlich Schul- und Ausbildungsbelastungserprobung zur Anwendung kommen.

In unserer Klinik bestehen besonders günstige Möglichkeiten für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit bei neurologischen Komplikationen, die häufig bei traumatologischen Akutschädigungen vorkommen (z. B. Läsionen des peripheren Nervensystems). Diese können sowohl diagnostisch als auch therapeutisch umgehend Beachtung finden.


Die einweisenden Ärzte schicken Kinder und Jugendliche vor allem mit folgenden häufig auftretenden Krankheitsbildern in unsere Klinik:

Akute traumatologische Erkrankungen

  • Frakturen (Brüche)
  • Luxationen (Verrenkungen)
  • Rupturen von Bändern (Zerreißung von Bändern, z.B. am Kniegelenk)
  • Entzündliche Erkrankungen des Knochens

Chronische Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates

  • Skoliosen (Wirbelsäulenverdrehungen)
  • Haltungsstörungen
  • Genetische (erblich bedingte) Erkrankungen des Knochens und des Bindegewebes (z. B. Osteogenesis imperfecta)

Rheumatologie

Es können auch Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen des Gelenkes und des Halteapparates auf, deren Ursache im sog. rheumatischen Formenkreis liegt, betreut werden.

Dazu zählen:

  • akute rheumatische Erkrankungen (meist nach einer Infektion)
  • Systemische Arthritis (Erkrankung der Gelenke, aber auch anderer Organe)
  • Oligoarthritis (Entzündung weniger Gelenke)
  • Polyarthritis (Entzündung vieler Gelenke)
  • Psoriasisarthritis (Gelenkentzündung mit Schuppenflechte)
  • Arthritis mit Enthesitis (Gelenkentzündung mit Sehnenansatzschmerzen)
  • andere rheumatische Erkrankungen
  • Kollagenosen (Erkrankungen des Bindegewebes)
  • Vaskulitiden (Entzündungen der die Muskeln und Gelenke versorgenden kleinen Gefäße)

Alle Patienten werden nach Alter auf Stationen untergebracht, auf denen überwiegend Kinder und Jugendliche mit Bewegungsstörungen verschiedener Ursachen behandelt werden.
Für Kleinkinder und junge Schulkinder mit rheumatischen Erkrankungen sehen wir auch die Möglichkeit der Aufnahme einer Begleitperson vor, die im Verlauf der Rehabilitation über Rheumaerkrankungen geschult wird.
Wir bemühen uns, für die Behandlung Gruppen gleichaltriger Kinder und Jugendlicher zusammenzustellen.

Als vorrangige Ziele der Bewegungstherapie, die durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Sporttherapeuten gestaltet wird, sehen wir die Erhaltung bzw. Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, das Vorbeugen und Verringern von Gelenkfehlstellungen und das Wiedererlangen physiologischer (normaler) Bewegungsabläufe. Die altersabhängigen Funktionen von Beweglichkeit, Körperhaltung, Muskelkraft, Koordination, Mobilität und Ausdauer sollen durch geeignete Maßnahmen wieder hergestellt oder durch Erlernen von Kompensationstechniken und die Versorgung mit geeigneten Hilfsmitteln ersetzt werden.

Für viele Patienten ergibt sich die Notwendigkeit einer psychologischen Betreuung zur Krankheitsbewältigung mit dem Ziel der Erhöhung der psychischen Belastbarkeit und Verarbeitung des bisherigen Krankheitsverlaufes und zum Erlangen von Selbstsicherheit und Selbstvertrauen für eine weitere normale psychosoziale Entwicklung. Ein weiteres wichtiges Ziel stellt für uns die Aufklärung und Motivation der Patienten, aber auch der Angehörigen, über ein strukturiertes Informationsprogramm mit Schulungsmaßnahmen dar.

Flankiert werden alle therapeutischen Maßnahmen durch eine gezielte medikamentöse Therapie, die die immunologischen (entzündungsauslösenden) Basismechanismen der meisten Erkrankungen aus diesem Formenkreis positiv beeinflusst und weitestgehende Schmerzfreiheit herstellen soll. Krankheitsspezifische laborchemische und radiologische (Röntgen) Untersuchungen können jederzeit durchgeführt werden, wie auch notwendige fachärztliche Spezialuntersuchungen anderer, evtl. mitbeteiligter Organe (Augen, Herz, Haut, Niere).
Das gesamte Therapieprogramm findet unter fachärztlicher Supervision (Facharzt für Kinderheilkunde, Schwerpunkt Rheumatologie) in enger Abstimmung mit den Therapiekonzepten der Vor- und Nachbehandler statt.

Wir machen es uns zur Aufgabe, alle Betroffenen wieder altersentsprechend in bestehende soziale Strukturen (Kindergarten, Schule, Ausbildung) mit Erstellung eines Leistungsbildes und Anpassung der Rahmenbedingungen (z. B. Hilfsmittelversorgung, Schaffung eines Integrationsstatus) einzugliedern.