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Neurologie und Neuropädiatrie

Chefarzt: Dr. med. Wolfgang Deppe – Facharzt für Neurologie, Rehabilitationswesen
Stellv. Chefarzt: Dr. med. Dirk Heinicke – Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Neuropädiatrie
Oberärztin: Dr. med. Ute Heinicke – Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neuropädiatrie


Unsere Abteilung für Neurologie und Neuropädiatrie ist für alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene da, die an den Folgen einer akuten Verletzung oder Erkrankung oder einer chronischen Störung des Nervensystems oder der Muskulatur leiden.


Im Einzelnen können wir Patienten mit folgenden Diagnosen rehabilitativ behandeln:

  • Schädel-Hirn-Verletzungen und Mehrfachverletzungen (Polytrauma)

  • Rückenmarksverletzungen mit Querschnittssyndromen

  • hypoxische Hirnschädigungen

  • Entzündungen von Gehirn, Rückenmark und peripherem Nervensystem

  • Hirn- oder Rückenmarkstumore

  • Hirnblutungen nicht traumatischer Ursache und Hirninfarkte

  • Infantile Zerebralparese

  • Folgezustände bei angeborener Fehlbildungen von Gehirn oder Rückenmark (z.B. Spina bifida)

  • erblich bedingte degenerative Erkrankungen des Nervensystems (z. B. Heredoataxien)

  • neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. Muskeldystrophien)

  • Epilepsien

  • chronische Kopfschmerzen

  • sensomotorische, sprachliche und geistige Entwicklungsstörungen

  • kognitive Teilleistungsstörungen

  • ADHS und andere Verhaltensstörungen mit hirnorganischen Ursachen


Neurologische Rehabilitation der Phase B

Ist die intensivmedizinische Behandlung abgeschlossen, kann die anschließende Akutrehabilitation der sog. Phase B beginnen. Patienten sind in dieser Phase meist noch bewusstseinsgestört, motorisch unruhig, schwer bewegungsgestört, desorientiert und in ihrer Kommunikationsfähigkeit erheblich eingeschränkt. Viele müssen noch über eine Magensonde ernährt werden oder haben noch einen künstlichen Atemweg (Tracheostoma). Häufig sind noch intensive medikamentöse Behandlungen von Herz-Kreislauf-Störungen, Infektionen oder Krampfanfällen erforderlich.


Alle unsere Anstrengungen zielen in dieser Rehabilitationsphase darauf ab, die Sinneswahrnehmungen anzuregen und die bewusste Wiedererkennung der Umwelt anzubahnen und zu stabilisieren. Ferner versuchen wir, jedem Patienten wieder zu eigenen Ausdruckmöglichkeiten zu verhelfen und so die soziale Kontaktaufnahme und den Austausch zu ermöglichen. Dies geschieht am Anfang häufig mit nichtsprachlichen Mitteln wie Zeichen und Gesten.


Mit speziellen Behandlungsmethoden wie der fazio-oralen Therapie versuchen wir, bei sondenernährten Patienten,so auch frühgeborenen oder schwer kranken Säuglingen den gestörten Kau-, Saug- oder Schluckvorgang (wieder) anzubahnen und zu stabilisieren, um so mit der Zeit wieder eine natürliche Nahrungsaufnahme und Sondenentwöhnung zu erreichen. Gleichzeitig werden damit auch die Grundlagen für das verständliche Sprechen geschaffen.


Weiterhin arbeiten wir intensiv an der Mobilisierung zunächst aus dem Bett in den Rollstuhl, sodann in den Stand und später (wenn möglich) in den Gang.

Ferner wird eingehend die Minderung und Regulation der meist gesteigerten Muskelanspannung (Spastik) betrieben. Darüber hinaus geht es um die Wiederanbahnung und Festigung gezielter Willkürbewegungen (z. B. Greifen).


Weiterführende Rehabilitation und chronische neurologische Erkrankungen

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit akuten Schädigungen oder chronischen Erkrankungen (z. B. Infantile Zerebralparese), die eine minimale Kommunikationsfähigkeit besitzen und belastbar genug für regelmäßige mehrfach tägliche Therapien sind, behandeln wir entsprechend ihrem Alter auf unterschiedlichen Stationen.


Das therapeutische Konzept geht auf alle Funktionsstörungen und Lebensbereiche ein, die von einer neurologischen Erkrankung betroffen sein können, und umfasst alle Therapieangebote der Klinik. Dazu gehören auch alle Möglichkeiten einer genauen Diagnostik der körperlichen, motorischen, sprachlichen und geistigen Entwicklung und Leistungsfähigkeit.


Nach Besprechung mit Patient oder Eltern und im interdisziplinären Behandlungsteam werden für jeden Patienten hauptsächliche Ziele der Rehabilitation festgelegt und die Therapien darauf individuell abgestimmt. Bei vielen Patienten liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Wiedererlangung oder Verbesserung der Selbstständigkeit im Alltag. Nach akuten Hirnschädigungen sind die sprachliche und kognitive Rehabilitation sehr wichtig, um eine bestmögliche Wiedereingliederung in Schule oder Ausbildung zu erreichen.


Bei chronischen Schädigungen streben wir vor allem an, das Entwicklungspotenzial des Kindes oder Jugendlichen optimal zu fördern und seine Entfaltungs- und Teilhabemöglichkeiten in Familie, Kindergarten, Schule und Gesellschaft zu verbessern. Bei Kindern und Jugendlichen mit Verhaltensproblemen versuchen wir auf verhaltenstherapeutischer Basis, problematische Verhaltensweisen abzubauen, dem Kind oder Jugendlichen zu mehr Selbstbewusstheit zu verhelfen, reifere und sozial angemessenere Verhaltensweisen aufzubauen und die Eltern-Kind-Interaktion zu verbessern. Bei Patienten mit erheblichen Bewegungsstörungen (z. B. Infantile Zerebralparese, neuromuskuläre Erkrankungen) praktizieren wir eine vielfältige Behandlungspalette, die klassische Methoden der Physiotherapie (z. B. Bobath- oder Vojta-Therapie) ebenso umfasst wie neue Verfahren des motorischen Lernens, repetitives Gangtraining (maschinell unterstützt), neurologische Musiktherapie, Hippotherapie, medizinische Trainingstherapie oder Psychomotorik-Gruppen. Über besondere Erfahrungen und wissenschaftliche Expertise verfügt unsere Klinik bei der Behandlung von Störungen der Arm- und Handmotorik u. a. mit der Methode der Constraint-induced-movement-Therapie (Forced-use-Therapie).


Die Bewegungstherapie wird unterstützt und abgerundet durch sorgfältige Hilfsmittelplanungen, -erprobungen und -verordnungen (z. B. Orthesen- und Rollstuhlversorgungen, sprachliche Kommunikationshilfen).


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